Donnerstag, 10. März 2016

Urlaub in Burma

Am 01. Januar begann mein Urlaub, den ich gemeinsam mit meiner Familie in Burma verbringen konnte.
All meine Erlebnisse dort könnt ihr unter Urlaub nachlesen, dort habe ich auch einige Fotos parat :)

In Liebe,
Eure Louisa

Kinderheim

Auch hier hat sich einiges getan!
Die Regierung hat Evaluationen der Kinderheime in ganz Thailand angeordnet und sie wollen hier in Chiang Mai beginnnen. Mit dieser Nachricht machte sich Trubel breit im sonst schon sehr aktiven Kinderheim. Wir räumten auf, putzten, strichen, stellten Möbel um und versuchten, alles etwas wohnlicher zu gestalten.
Diese Großaufräum&-putzaktion war dringendst nötig. Es ist noch längst nicht alles gemacht, aber die Veränderung ist deutlich sehbar.
Wir konnten in den letzten Monaten auch eine Veränderung in der Beziehung zu den Kindern feststellen. Sie sind uns gegenüber viel offener geworden. Bringt man die Kleineren abends ins Bett, gibt es immer noch eine Umarmung von jedem! Die Älteren fangen langsam an, mehr mit einem zu reden und nicht nur Streiche zu spielen, was auch noch oft genug vorkommt :)
Letzte Woche kam eine neue Freiwillige aus Deutschland ins Kinderheim. Sie wird dort für drei Monate bleiben. Als ich sie zum ersten Mal sah und mit ihr sprach, ging mir auf, wie lange ich doch schon hier bin und was für mich einfach normal geworden ist. Es ist so eine wertvolle Erfahrung, für eine so lange Zeit in eine andere Kultur einzutauchen. Ich danke jedem, der mir geholfen hat, dies zu ermöglichen!

In Liebe,
Eure Louisa




Gefängnis

In den letzten Monaten hat sich einiges im Gefängnis getan.
Die Anzahl der Mädchen ist von fast 50 auf etwa 25 gesunken! Das ist eine klasse Bilanz, auch wenn das für uns bedeutet, dass wir mit immer weniger Mädchen unsere Aktivitäten planen müssen.
Wir basteln, nähen, spielen und haben verschiedene Themenwochen, wie z.B. German week oder Health & Medicine. Nicht immer wird dabei auch wirklich Englisch gelernt. Es geht eher darum, den Mädchen ein bisschen Beschäftigung zu geben und Beziehungen mit ihnen aufzubauen.
Anfangs war es eher so, dass Mimi und ich die 'Neuen' waren. Jetzt dagegen sind schon einige Mädchen aus dem Gefängnis gegangen und neue dazu gekommen, sodass wir schon fast 'alte Hasen' sind. Das ist sehr schön, vor allem, da wir nun mit vielen Mädchen eine ähnliche Beziehung haben, wie der Rest des Teams und man diese Beziehungen wöchentlich wachsen sehen kann!
Nachdem wir zwischenzeitlich drei Babys dort hatten, ist diese Anzahl auf eines gesunken. Ich bekomme es öfter mal in die Hand gedrückt, wenn die Mädchen zusammen Spiele spielen oder basteln.

Das Gefängnis ist und bleibt mein Lieblingsprojekt hier in Chiang Mai.




 In Liebe,
Eure Louisa




Mittwoch, 9. März 2016

Dezember - ein Bericht

Unser Dezember war, wie schon berichtet, ziemlich vollgestopft und stressig. Deswegen melde ich mich auch erst jetzt. Kurz nach Loi Krathong machten wir uns das erste Mal auf den Weg in eines der abgelegenen Bergdörfer, um unsere erste Weihnachtsfeier zu feiern. Die Fahrt dorthin war sehr spannend: 8 Leute stehend auf der Ladefläche eines Pickups, etwa eine Stunde Fahrt, unglaubliche Steigungen, unbefestigte Straße... Thailands Hinterland ist atemberaubend!! Es war zwar schon dunkel, als wir im Dorf ankamen, aber das war unser Glück. Kaum aus dem Pickup ausgestiegen und den Kopf gen Himmel gehoben, erwartete uns der prächtigste Sternenhimmel, den ich jemals sah! Fasziniert von diesem Schauspiel, dass ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen und gar nicht gewusst habe, dass ich es vermisst habe, starrte ich einige Zeit in den Himmel.
Die Nacht verbrachten wir in einer Hütte. Wir hatten zwar unsere Schlafsäcke und warme Sachen mit, doch ich bekam die Nacht kein Auge zu, weil ich so fror! Während meiner ganzen Zeit in Thailand war mir noch nie so kalt gewesen!
Umso mehr freute ich mich am nächsten Morgen über das warme Lagerfeuer.
Nach einer kurzen Zusammenkunft und Feier mit dem gesamten Dorf, mit vielen Spielen und Gesang, gingen wir mit den Kindern nach draußen. Wir sangen, bastelten, malten und hatten Spaß. Zum Schluß gaben wir 'Samaritans Boxes' aus, in Deutschland besser bekannt als 'Weihnachten im Schuhkarton'. Das Leuchten im Gesicht der Kinder, als sie diese auspackten, war nicht zu übersehen.
Für den Rest des Dorfes gab es neue warme Decken und Kleidung.
Nach einem Mittagessen war es dann auch schon wieder so weit, Abschied zu nehmen und sich auf den Rücweg zu machen.





Nach Wochen des Wartens und Tagen der Vorbereitung, nach etlichen Skype-Gesprächen und Nachrichten, nach Herzklopfen und Vorfreude, konnte ich am 23. Dezember endlich meine Familie am Bahnsteig Chiang Mais in die Arme schließen!! Zusammen mit einer befreundeten Familie kamen sie mich über Weihnachten und Neujahr besuchen.


Da der Weihnachtsstress zu dem Zeitpunkt schon sehr abgenommen hatte und dem Ende entgegen ging, konnten wir auch sehr viel Zeit zusammen verbringen. So verbrachten wir den Weihnachtstag gemeinsam in zwei verschiedenen Bergdörfern, nahmen am Kinderprogramm teil, aßen, erkundeten einen Wasserfall, und machten Bekanntschaft mit den abgelegenen Straßen Thailands. 
Die nächsten Tage waren voll von diversen Ausflügen; wir besuchten den Tempel auf Doi Suthep und die nahegelegenen Wasserfälle, verbrachten Zeit im Zoo, auf verschiedenen Märkten, feierten Weihnachten mit den Kindern im Kinderheim und genossen den Pool im Hotel.



In Liebe,
Eure Louisa



Montag, 7. Dezember 2015

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt...

... eins? Tausende!!
Letzte Woche wurde in ganz Thailand Loi Krathong, das Lichterfest gefeiert. Vor allem hier in Chiang Mai ist es sehr schön. Auf dem Fluss werden kleine Krathongs (selbst gebasteltes Boot mit Kerze) fahren gelassen, es gibt ein Feuerwerk und man lässt Laternen in den Himmel steigen. Es war wunderschön - wer 'Tangled'/'Rapunzel neu verföhnt' angeguckt hat, weiß, von was ich rede ;)





Mit dem Lichterfest bahnt sich hier auch langsam die Weihnachtsstimmung an. 
 Es wird sogar kälter!! Der Ventialtor wird nicht mehr gebraucht und Freitag wurde sogar der dicke Pullover und die Jogginghose ausgepackt!

Bei der Arbeit macht sich der Weihnachtsstress bemerkbar. Da wir bei jedem Projekt eine Weihnachtsfeier geplant haben, müssen wir dementsprechend viel vorbereiten und organisieren. Auch haben wir für Kinderheim und Gefängnis Adventskalender gebastelt, da man das hier in Thailand nicht kennt. Da kann es passieren, dass man seinen freien Tag am liebsten nur im Bett verbringt! Aber das gehört genauso dazu ;) Außerdem wird der Stress belohnt, wenn das Programm glatt über die Bühne läuft oder man das Glitzern in den Kinderaugen sieht, sobald man den Adventskalender aufhängt.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine gesegnete und besinnliche Weihnachtszeit. Genießt das kalte Wetter und den Schnee für mich ;)

In Liebe,
eure Louisa




Samstag, 14. November 2015

...und noch mehr Arbeit ;)


Die letzten Wochen waren sehr vollgestopft - und selbst jetzt haben wir noch nicht alles abgearbeitet..., aber zwischendurch ein kleines Update:


Kinderheim 
Das Zimmer im Kinderheim konnten wir leider nur zur Hälfte streichen, da uns dabei - ganz unvorbereitet - etwa vier Kinder "zu Hilfe" gekommen sind. So waren nicht nur vier Wände blau, sondern auch Kinder, Fußboden und die Wand an der Treppe (?). Als wäre das nicht schon zuviel, mussten Mimi und ich im Wohnzimmer schlafen - 298328 Mücken gefällt das!
Die Woche wurde doch ganz schön anstrengend. So verbrachten wir nicht nur Dienstag und Donnerstag im Gefängnis, sondern anschließend bis in die Nacht im Kinderheim, wo wir auch die restlichen Wochentage unseren Dienst taten. Währenddessen hieß es aber auch noch: vorbereiten!! Denn Samstag und Sonntag verbrachten wir mit den Kids beim Campen auf dem Doi Inthanon (dem höchsten Berg Thailands).


Campen
Nach etwa 2 Stunden Fahrt kamen wir am Campingplatz an, wo wir uns schnell daran machten die Zelte aufzustellen, da es gefährlich nach Regen aussah. Aber Fehlalarm. Nachdem der Platz hergerichtet war, unternahmen wir mit ein paar Kindern einen ersten Erkundungsgang durch den Wald. Den Abend verbrachten wir mit Essen, Nachtwanderung und gemütlich am Lagerfeuer sitzen. Als die Sonne weg war, wurde es dann doch ganz schön frisch, wir mussten sogar unsere Pullis auspacken!
Nach einem Tagesausflug, spielten wir am nächsten Tag ein paar Lagerspiele, wie Capture the Flag, bereiteten das Essen zu und machten Stockbrot sowie Schokobananen. Den Tag ließen wir dann mit einer Geschichte ausklingen. Sonntag früh hieß es dann: Zusammenpacken und ab die Post - zurück nach Chiang Mai.



Ausflug
Zusammen mit den Kindern machten wir einen Ausflug zu zwei Tempeln auf dem Berg, die zu Ehren des Königs und der Königin gebaut wurden. Das Schönste an diesem Ort waren die zwei Gärten, die daneben angelegt waren. Zusammen mit den Kids hatten wir viel Spaß dort umherzulaufen, Fotos zu schießen und Touristen nachzuspionieren.



 Auf dem Rückweg machten wir an einem Wasserfall Halt.

 


Night Safari
Hier in Chiang Mai gibt es eine Art Zoo mit optionaler Safari. Zusammen mit den Kindern des Kinderheims statteten wir der Night Safari einen Besuch ab. Wir liefen jedoch nur in dem Park herum und sahen uns die verschiedenen Tiere an.





Gefängnis
Das Team - vier Frauen in ihren besten (Wechsel-)Jahren - macht jedes Jahr einen 'Retreat-Day'. Dabei fährt man für zwei Tage, d.h. eine Nacht in ein beliebiges Hotel, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, neu zu planen und einfach mal auszuspannen. Da Mimi und ich für dieses Jahr mit zum Team gehören, waren auch wir eingeladen!! Diesen Teil der Arbeit haben wir sehr genoßen!! Aber auch sonst ist die Arbeit im Gefängnis echt spaßig. Wir planen verschiedene Aktivitäten und können zusammen mit den Mädchen dort viel lachen. Die Kommunikation ist oftmals noch sehr holprig, aber es wird besser!

Retreat-Day:




Bei der Arbeit :


 




In Liebe,
eure Louisa



Sonntag, 11. Oktober 2015

Etwas Arbeit

Die letzte Woche war sehr ereignisreich.

So besuchten wir beispielsweise das erste Mal das Mädchengefängnis hier in Chiang Mai.
Die 30-50 Mädchen sind zwischen 12 und 22 Jahre alt und wegen den unterschiedlichsten Vergehen im Gefängnis. Darunter Drogenhandel, -schmuggel, -konsum, Diebstahl, aber auch Mord, Beihilfe zu Mord oder Menschenhandel. Als wir uns dort umsahen, hatte ich jedoch eher das Gefühl auf dem Gelände eines Landschulheims zu sein. Der Garten ist riesig, es gibt ein Volleyballfeld, eine Tischtennisplatte und vieles mehr. Das Gelände ist zwar umzäunt, an vielen Stellen jedoch nur provisorisch und das Eingangstor ist nur durch einen vorgeschobenen Riegel verschlossen. Es gebe zwar auch hin und wieder Ausreißer, erzählte man uns, aber das sei eher selten. Die Mädchen nehmen auch an einem Programm teil, bei dem sie in einem Coffee-Shop, Massage-Shop oder im Kinderheim arbeiten, bzw. ausgebildet werden und auch aus dem Gefängnis rausdürfen und somit nach und nach in die Gesellschaft wiedereingegliedert werden. Mit der Eingliederung klappt es aber nicht ganz so oft, da die Mädchen oft aus kriminellen Familien kommen oder kriminelle Freunde haben und so schnell wieder in alte Gewohnheiten fallen.
Zusammen mit dem Team dort, das aus drei englischsprechenden (wir lernen gleich zwei Sprachen ;)), wird es unsere Aufgabe sein, uns Spiele zum IcErlernen der englischen Sprache, aber auch sportliche/tänzerische Programmpunkte zu gestalten. Ich bin sehr gespannt, wie es sich entwickelt. Das Wichtigste bei der Arbeit im Gefängnis ist es, Beziehungen zu den Mädchen aufzubauen, mit ihnen zu quatschen und sie zu ermutigen.

Freitag waren wir auf der Kinderkrebsstation im Krankenhaus. Dort erzählte unsere Mentorin die Geschichte vom verlorenen Schaf und wir "mähten" immer auf unser Stichwort, anschließend bastelten wir zusammen mit den Kindern dort kleine Schafe. Es ist interessant wie unterschiedlich sich die Kinder in ihrer Situation verhalten. Manche wirken lethagisch, während andere es gar nicht erwarten können mit dem Basteln zu beginnen.
Auch wenn unser Thai spärlich ist, versuchten wir doch immer wieder mit den Kindern und/oder ihren Eltern Kontakt aufzunehmen und uns etwas zu unterhalten.

Da unser Thaiunterricht leider schon wieder vorbei ist, heißt es auf eigene Faust lernen, was mehr oder minder gut klappt, da wir auch so genug zu tun haben.

Nächste Woche werden wir erst einmal vorwiegend im Kinderheim verbringen, weil mittlerweile hier die Ferien begonnen haben ... zumindest bei manchen Schulen/Klassen. Wir werden Zimmer streichen, mit den Kindern Englisch üben und - hoffentlich ;) - ganz viel Spaß haben!!

Und jetzt - su su - (Auf geht's) zum Thailernen!!

In Liebe,
eure Louisa